Der Roman ist glücklicher- und dankenswerterweise nicht komplett so weitergegangen, wie ich am Ende des ersten Buches befürchtet hatte (siehe meine dortige Rezension).
Die Kapitel sind kürzer und vielfältiger sowie -schichtiger, Taylor hat meinen Wunsch erfüllt und baut sein Bobiversum stark aus. Es gibt mehr Bobs (ohne einer Personenliste geht es fast nicht mehr), mehr Schauplätze (ohne einen Himmelsatlas geht es fast nicht mehr) und insgesamt mehr Abwechslung; auch den großen Antagonisten inklusive Konfrontationen gibt es (nein, dieser Feind erinnert in keiner Realität an die Borg). Dafür gibt es fast keine popkulturellen Referenzen mehr an unsere Zeit. Taylor hält sich nicht (mehr) mit Kleinigkeiten auf, er erzählt geraffter, es vergehen Jahrzehnte. Mir gefällt das sehr, denn auf die Dinge, die mich interessieren, legt er seinen Fokus: die Psychogramme und Charaktere der verschiedenen Bobs, wie sie mit Freund und Feind umgehen und wie sie sich weiterentwickeln. Er bläht seinen Roman dabei aber nicht mit (Hobby-)Psychologismus, Ballast und Phrasen auf, sondern bleibt stets am Punkt: er erzählt eine spannende, tolle, manchmal intensive Geschichte.
Beim Technologischen hält sich der Autor an die Devise „keep it simple“ – ich liebe die großen hochkomplexen Space Operas zB von Andreas Brandhorst (Bobiverse ist keine Space Opera), da ist es manchmal ganz witzig, in so ein technologisch eingängiges Universum einzutauchen. Bin gespannt, ob das so bleibt.
Wie in jedem Roman gibt es sicher auch hier das eine oder andere Klischee, ich habe aber kein stimmungszersetzendes gefunden. Wo mich echte Klischees oder bereits Gedachtes mehr stört als in SF-Romanen: in (Psycho-)Thrillern und Krimis. Was ich gar nicht mehr lese, da das gesamte Genre mittlerweile ein Klischee bzw. Abklatsch seiner selbst ist: Familienromane bzw.- chroniken, Entwicklungsromane.
Eine Frage möchte ich noch in den Raum werfen: ist es Schwarz-Weiß-Malerei, wenn ich über eine Gruppe, die mordet, in einer Geschichte kein gutes Wort verliere? Dass die Führer der derzeitige Menschheit in Schubladen denken und dass die gegenwärtige Menschheit es möglicherweise nicht wert ist, gerettet zu werden, steht auf einem anderen Blatt.
„Wir sind Götter“ ist eine klare Steigerung und kommt den 5 Sternen sehr nahe. Das Buch könnte man nicht kürzen, ohne relevantes zu verlieren, und solche Bücher lese ich am liebsten. Logischerweise gibt es nun dafür eine Empfehlung von mir.

Wir sind Götter: Bobiverse 2
Audible Audiobook
– Unabridged
Dennis E. Taylor
(Author),
Simon Jäger
(Narrator),
Random House Audio, Deutschland
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©2017 Dennis E. Taylor / Wilhelm Heyne Verlag. Übersetzung von Urban Hofstetter (P)2018 Random House Audio
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Product details
Listening Length | 10 hours and 35 minutes |
---|---|
Author | Dennis E. Taylor |
Narrator | Simon Jäger |
Whispersync for Voice | Ready |
Audible.com.au Release Date | 07 December 2018 |
Publisher | Random House Audio, Deutschland |
Program Type | Audiobook |
Version | Unabridged |
Language | German |
ASIN | B07KW29PVZ |
Best Sellers Rank |
104,470 in Audible Books & Originals (See Top 100 in Audible Books & Originals)
126 in Space Exploration Science Fiction 231 in Genetic Engineering Science Fiction (Audible Books & Originals) 478 in Hard Science Fiction (Audible Books & Originals) |
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Nathalie Verena Ulrich, AUT
4.0 out of 5 stars
Steigerung
Reviewed in Germany on 4 June 2019Verified Purchase
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Wolfgang Hoffmeister
4.0 out of 5 stars
Zu viel des Guten
Reviewed in Germany on 7 January 2019Verified Purchase
Kurz noch zu Band 1 vom "Bobiverse":
Dieser Einstiegsband hat mir sehr gut gefallen. Ausgangspunkt war die Komplettübertragung des Bewusstseins der Hauptperson (Robert Johanson, "Bob") in eine KI. Nebst sämtlicher Erinnerungen und Charaktereigenschaften.
Bob wurde informiert, dass er nun als Eigentum eines Konzerns den Auftrag hätte die nahen Sonnensysteme auf Planeten innerhalb der habitalen Zone hin zu untersuchen. Dazu wurde er in eine Sonde ("Neumannsonde") transferiert, die über die technisch notwendigen Voraussetzungen verfügt ("Fusionskraftwerk", "Fusionsantrieb").
Die Lichtgeschwindigkeit kann nicht übertroffen werden.
Diese Aufgabe passt perfekt in Bob`s Persönlichkeitsprofil (Ingenieur, Softwareentwickler). Demzufolge entwickelt er auf der Reise zu Alpha Centauri die Sonde weiter, u.a. dank 3d-Drucker und der KI.
Es bleibt nicht aus, dass es bei der Ankunft natürlich Probleme/Aufgaben gibt, u.a. mit den Bewohnern eines Planeten, die sich etwa auf Steinzeitniveau befinden.
Kurz: ein "Bob" reicht nicht aus, er repliziert sich, neue Bobs werden generiert. Die anderen erdnahen Sonnensysteme müssen ja auch erforscht werden. Außerdem muss auf der Erde nach dem rechten gesehen werden, da die Funksendungen abgebrochen sind. Dies übernimmt der "Bob" Riker, der dann bei der Ankunft ,nach ein paar Jahren, feststellt, dass auf der Erde (fast) alles den Bach runter gegangen ist. Es gibt nur noch 10 Millionen Menschen in ein paar Enklaven. So in etwa der Stand Ende Band 1.
Band 2 knüpft nahtlos an das Geschehen an. Pläne zur Umsiedlung der restlichen Erdbewohner werden realisiert. Mehr passende Planeten in vergleichsweise nahen Sonnensystemen werden hierfür entdeckt. Zudem stoßen die Bobs auf eine extrem feindliche Lebensform.
Zur eigentlichen Kritik:
Ich hab`s (fast) in einem Rutsch gelesen. Unter dem Strich wirklich unterhaltsam. Durchaus sympathischer Held, äh Helden und da wären "wir" bei dem was mich zunehmend stört.
Der Ausgangspunkt ist ja Bob1, der "Urvater". In Band 2 nimmt die Replizierung weiterer Bobs inflationäre Ausmaße an. Ich glaube am Ende von Band 2 tummeln sich mindestens 60 Bobs. (Jeder replizierte Bob kann sich übrigens selbst replizieren.) Diese Bobs verpassen sich eigene Namen, um den Überblick nicht ganz zu verlieren.
Manche bleiben anonym, weil sie irgendwo hingeschickt werden, bzw. sich selbst dazu entscheiden.
Hier wäre die Zeichnung eines "Familienstammbaums" hilfreich gewesen. Eigentlich notwendig!
Ich befürchte, dass der Autor spätestens in Band 3 selbst den Überblick verliert...
Dieser Einstiegsband hat mir sehr gut gefallen. Ausgangspunkt war die Komplettübertragung des Bewusstseins der Hauptperson (Robert Johanson, "Bob") in eine KI. Nebst sämtlicher Erinnerungen und Charaktereigenschaften.
Bob wurde informiert, dass er nun als Eigentum eines Konzerns den Auftrag hätte die nahen Sonnensysteme auf Planeten innerhalb der habitalen Zone hin zu untersuchen. Dazu wurde er in eine Sonde ("Neumannsonde") transferiert, die über die technisch notwendigen Voraussetzungen verfügt ("Fusionskraftwerk", "Fusionsantrieb").
Die Lichtgeschwindigkeit kann nicht übertroffen werden.
Diese Aufgabe passt perfekt in Bob`s Persönlichkeitsprofil (Ingenieur, Softwareentwickler). Demzufolge entwickelt er auf der Reise zu Alpha Centauri die Sonde weiter, u.a. dank 3d-Drucker und der KI.
Es bleibt nicht aus, dass es bei der Ankunft natürlich Probleme/Aufgaben gibt, u.a. mit den Bewohnern eines Planeten, die sich etwa auf Steinzeitniveau befinden.
Kurz: ein "Bob" reicht nicht aus, er repliziert sich, neue Bobs werden generiert. Die anderen erdnahen Sonnensysteme müssen ja auch erforscht werden. Außerdem muss auf der Erde nach dem rechten gesehen werden, da die Funksendungen abgebrochen sind. Dies übernimmt der "Bob" Riker, der dann bei der Ankunft ,nach ein paar Jahren, feststellt, dass auf der Erde (fast) alles den Bach runter gegangen ist. Es gibt nur noch 10 Millionen Menschen in ein paar Enklaven. So in etwa der Stand Ende Band 1.
Band 2 knüpft nahtlos an das Geschehen an. Pläne zur Umsiedlung der restlichen Erdbewohner werden realisiert. Mehr passende Planeten in vergleichsweise nahen Sonnensystemen werden hierfür entdeckt. Zudem stoßen die Bobs auf eine extrem feindliche Lebensform.
Zur eigentlichen Kritik:
Ich hab`s (fast) in einem Rutsch gelesen. Unter dem Strich wirklich unterhaltsam. Durchaus sympathischer Held, äh Helden und da wären "wir" bei dem was mich zunehmend stört.
Der Ausgangspunkt ist ja Bob1, der "Urvater". In Band 2 nimmt die Replizierung weiterer Bobs inflationäre Ausmaße an. Ich glaube am Ende von Band 2 tummeln sich mindestens 60 Bobs. (Jeder replizierte Bob kann sich übrigens selbst replizieren.) Diese Bobs verpassen sich eigene Namen, um den Überblick nicht ganz zu verlieren.
Manche bleiben anonym, weil sie irgendwo hingeschickt werden, bzw. sich selbst dazu entscheiden.
Hier wäre die Zeichnung eines "Familienstammbaums" hilfreich gewesen. Eigentlich notwendig!
Ich befürchte, dass der Autor spätestens in Band 3 selbst den Überblick verliert...

Toni
5.0 out of 5 stars
Absolutes Lesevergnügen
Reviewed in Germany on 6 March 2019Verified Purchase
Will mich kurz fassen, innerhalb kürzester Zeit beide Bücher gelesen. Nach wenigen Seiten war es schon "mein Buch", absolut stimmig, tolle Ideen, sorgfältig gezeichnete Charaktere, nie langweilig, keine Längen, alles aus einem Guss. Nun leide ich unter Entzug und mehr, als den dritten Band zu bestellen, konnte ich erst mal nicht tun.
BobNet offline
BobNet offline

Marek Schmidt
5.0 out of 5 stars
Sehr geniale Buchreihe!
Reviewed in Germany on 28 December 2020Verified Purchase
Sehr geniale Buchreihe!
Hatte den ersten Band durch Zufall entdeckt und mir alle Nachfolger direkt bestellt. Wunderbar geschrieben, großartige Ideen und viele Wunder zum Lachen und Staunen.
Hatte den ersten Band durch Zufall entdeckt und mir alle Nachfolger direkt bestellt. Wunderbar geschrieben, großartige Ideen und viele Wunder zum Lachen und Staunen.

Stefan Spill
3.0 out of 5 stars
Jumpy but with lots of interesting ideas
Reviewed in Germany on 21 April 2019Verified Purchase
I still - like in the prequel - have my issues with the loads of short segments of all the replicants. I get the idea, to create a feeling for all the clones. Non the less I find some of the very short passages a bit dull and irritating.
But the overall story arc keeps me coming back, therefor I am up to start reading the third installment of the series.
But the overall story arc keeps me coming back, therefor I am up to start reading the third installment of the series.